Krätze bei Meerschweinchen

Krätze bei Meerschweinchen wird durch die Krätzemilbe verursacht. Es gibt ungefähr zwei verschiedene Arten von Milben: Höhlenmilben und nichthöhlenbewohnende Milben. Die bei Meerschweinchen am häufigsten vorkommende Milbe ist die Trixacarus caviae (eine Grabmilbe). Das bedeutet, dass die Milbe einen Tunnel in die Haut Ihres Meerschweinchens gräbt und sich dann darin niederlässt. Da sich die Milben in die Haut eingraben, verursachen sie schneller ernsthafte Probleme als nicht wühlende Milben.

Was sind die Symptome von Krätze bei Meerschweinchen?
Die Milben sitzen im Fell Ihres Meerschweinchens und wühlen sich durch die Haut. Durch diese Wühlarbeit entstehen Wunden in der Haut. Diese Wunden befinden sich vor allem an Kopf, Hals und Schultern, können aber auch an den Oberschenkeln, am Rücken und am Bauch auftreten. Das Wühlen verursacht auch Juckreiz, und der Juckreiz veranlasst Meerschweinchen, sich zu reiben, zu kratzen und zu beißen. Dadurch entstehen kahle Stellen und größere Wunden. Außerdem verdickt sich die Haut und es bildet sich Schorf. Oft wird auch Eiter produziert. Meerschweinchen fühlen sich manchmal sehr krank und wollen weniger fressen. Außerdem haben sie einen starken Juckreiz und können sehr heftig auf Berührungen reagieren, manchmal sogar mit einem epileptischen Anfall. Wenn Ihr Meerschweinchen einen epileptischen Anfall hat, sollten Sie immer an Milben denken.

Wie wird Krätze diagnostiziert?
Anhand dessen, was du erzählst und was dein Tierarzt sieht, kann ein Tierarzt auf Milben schließen. Ihr Tierarzt muss dann einen Kratzer von der Haut Ihres Meerschweinchens nehmen. Das mag für Sie schlimm aussehen, für das Meerschweinchen ist es das aber nicht. Da die Milben graben, muss Ihr Tierarzt eine so genannte "tiefe Schabung" vornehmen, d. h. mit einem kleinen Löffel einige oberflächliche Hautzellen entfernen, bis es zu bluten beginnt. Diese Wunden sind ähnlich wie unsere Schürfwunden und heilen sehr schnell ab. Dieses Kratzen sollte unter dem Mikroskop betrachtet werden, da die Milben zu klein sind, um sie mit bloßem Auge zu sehen. Nur wenn Ihr Tierarzt Milben (oder Eier dieser Milben) unter dem Mikroskop sieht, können Sie mit Sicherheit sagen, dass Ihr Meerschweinchen an Räudemilben leidet.

In einigen wenigen Fällen kann es sein, dass Ihr Meerschweinchen für die Ausschabung schlafen muss. Das liegt daran, dass Meerschweinchen beim Kratzen vor Juckreiz krampfen können. Dies ist nicht bei jedem Meerschweinchen notwendig und muss vom Tierarzt vor Ort beurteilt werden.

Wie bekommt mein Meerschweinchen die Krätze?
Meerschweinchen stecken sich durch direkten Kontakt mit anderen Meerschweinchen an. Das kann im Laden, aber auch beim Züchter passieren. Meerschweinchen können sich wahrscheinlich auch über milbenhaltiges Heu anstecken. Die Milben können im Fell Ihres Meerschweinchens sehr lange unentdeckt bleiben.

Was kann ich gegen Krätze bei meinem Meerschweinchen tun?
Wie genau Ihr Meerschweinchen Milben bekommt, ist schwer zu sagen. In der Regel wird empfohlen, das Heu durch neues Heu zu ersetzen. Auch die Reinigung und Desinfektion des Käfigs Ihres Meerschweinchens wird empfohlen.

Es gibt auch Pipetten, die Sie in den Hals Ihres Meerschweinchens drücken können. Sie verwenden eine Pipette und dann eine weitere nach 14 Tagen, in manchen Fällen ist eine dritte Behandlung erforderlich (14 Tage nach der vorherigen Behandlung). Achten Sie darauf, dass Sie nie öfter behandeln! Eine zu hohe Dosis kann für Ihr Meerschweinchen sehr gefährlich sein. Sie können diese Pipetten im Zoofachhandel erwerben, zum Beispiel von der Marke Beaphar.

Wenn der Schorf sehr hartnäckig ist, kann Ihnen Ihr Tierarzt eine Salbe zur Verfügung stellen, die Sie auf die Ohr- und/oder Augenwunden auftragen können. Diese Salben sind nicht für die Anwendung bei Meerschweinchen zugelassen, so dass die Anwendung immer in enger Absprache mit Ihrem Tierarzt erfolgen muss.

Wie kann ich verhindern, dass meine anderen Meerschweinchen/Haustiere ebenfalls an Krätze erkranken?
Meerschweinchen, die zusammen leben, haben sich gegenseitig angesteckt. Es ist daher ratsam, alle Ihre Meerschweinchen zu behandeln, sobald bei einem die Krätzemilbe festgestellt wird. Andere Haustiere können sich nicht mit Trixacarus caviae anstecken. Wenn auch andere Haustiere unter räudeähnlichen Symptomen leiden, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten!

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